Wirkung durch Lachen – Interview mit Christine Hesse

Hiermit startet meine erste Interviewreihe, die dich in die Perspektive der Wirkung mitnimmt.

Wirkung ist ein breit gefächertes Thema – bei dieser Reihe dreht sich alles um deine Außenwirkung.
Gerade in unserer globalisierten, digitalisierten Welt haben wir oft nur wenig Zeit, Andere auf ehrliche, authentische und nachhaltige Weise von uns zu überzeugen.
Die nicht-so-gute Nachricht: Der Erste Eindruck zählt. Zumindest solange, bis du mehr Zeit bekommen hast, um tiefergreifend zu überzeugen.
Die gute Nachricht: Die persönliche Wirkung auf das Umfeld ist durch viele Faktoren beeinflussbar. So wird deine Außenwirkung zu deiner Visitenkarte, deinem Closing-Argument, deinem bleibenden Eindruck und deinem Türöffner.

Meine Mission ist es, dir mit diesen Beiträgen neue Inspiration für deine Außenwirkung zu geben. Also let’s go:


# 1: Der Faktor Lachen.

Dafür habe ich mit Christine Hesse gesprochen. Sie wohnt in Weimar, ist selbstständige Videografin und Produzentin, Journalistin und Onlineredakteurin. Als Hatha und Lachyoga-Leiterin ist sie Teil der AGILenLIGA, einem Kompetenznetzwerk für ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement und gesunde Führungskultur in Thüringen. Christine verrät, wie wichtig Lachen im Business ist, wie du dich vor Shootings entspannst und welche Wirkung Lachyoga für deinen Körper hat.

Mindsetkollektiv: Wie kam es denn dazu, Lachyoga anzubieten?

Christine: Ich liebe es zu lachen und ich liebe es, das Leben humorvoll anzugehen. Es gibt genügend Dinge, die täglich auf uns einströmen, die eine Last und Schwere mit sich bringen und um diese auszubalancieren, gehe ich mit Leichtigkeit ins Leben und lache sehr viel.

M: Ich finde auch, man kann ja nie genug lachen. Welche Rolle spielen dann Humor und Lachen in deinem Leben, welchen Einfluss merkst du?

C: Ich nehme mich selbst nicht so ernst und liebe es mit Humor die alltäglichen Dinge anzugehen. Ganz besonders die Momente, die mir nicht leicht fallen, gehe ich humorvoll an; schon sind diese einfacher zu bewältigen. 

Der Beginn eines Tages entscheidet über meine Grundstimmung: wache ich morgens mit trüben Gedanken oder mit einem Lächeln auf? Entsprechend bleibt meine Gemütsverfassung. 

M: Das heißt, ich selbst habe Einfluss darauf, denn ich entscheide täglich neu über mein innerliches Wetter. 

C: Genau. Das kann ich bewusst steuern.

Ein Spiegel unterstützt beim Üben: Lächelst du dich selbst an, bewirkt das automatisch etwas positives in dir.

Demzufolge ändert ein Lächeln oder Lachen deine grundsätzliche Stimmung. 

M: Ja, das mache ich oft vor einem wichtigen Termin. Du bist Lachyoga-Leiterin und kennst den Unterschied zwischen Lachen und Lächeln. Ich frage mich, ob Lachyoga ernst genommen wird, da es durchaus lustig klingt. Würdest du sagen, dass dich viele belächeln, wenn du von Lachyoga erzählst?

C: Es gibt solche und solche Stimmen. Manche können damit nichts anfangen und das ist total in Ordnung, jeder hat einen anderen Geschmack. Lachyoga ist ein „Fun-Sport“ und mit Muskelkater in Verbindung zu bringen und es hat sehr viele Auswirkungen auf den ganzen Körper. LachYOGA heißt es, weil die tiefe Atmung aus dem Yoga dabei ist.

Es hat sehr viele positive Auswirkungen auf den ganzen Körper. Lachyoga heißt es, weil die tiefe Atmung aus dem Yoga dabei stammt. Der Körper nimmt durch das Lachen viel mehr Sauerstoff auf.

Der Körper unterscheidet nicht zwischen absichtlich oder spontan erzeugtem Lachen, es ist ihm egal. Beim Lachen werden 200 Muskeln bewegt. Eine Minute intensives Lachen verbraucht so viel Energie, wie zehn Minuten Joggen.

Trainiert man regelmäßig sein Lachen, können viele positive Effekte erreicht werden: Zum Beispiel kann eine andere Außenwirkung erreicht werden, man wird humorvoller, geht leichter mit Stress und den Dingen um, die auf das Leben einprasseln und bleibt gelassener.

Das fühle ich immer wieder. Ob Lachyoga oder Hatha Yoga, beides bewirkt mehr Gelassenheit in mir, da ich schneller meine Mitte finde und den auf mich einwirkenden Stress abbaue, der natürlich auch durch die Medien erzeugt wird. Ich atme jeden Tag intensiv und bewusst, mit yogischen Atemübungen (Pranayama) führe ich meinen Körper und Geist zusammen und stärke zudem meine Lungen.

M:  Ich hatte schon immer das Gefühl, ob man schreit oder lacht, alles hat eine Auswirkung auf die Situation danach. Zum Teil hast du meine nächste Frage schon beantwortet; was passiert, wenn wir lachen?

C: Beim Lachen schütten wir Endorphine aus. Lachyoga baut Stress ab, steigert die Humorfähigkeit und somit auch die Fehlertoleranz, stärkt die Rumpfmuskulatur und Lungen, senkt den Blutdruck und reduziert zugleich Schmerzen.

Wenige Lachyoga-Übungen am Tag – 10 bis 20 Minuten – verbessern für mindestens 24 Stunden die Stimmung in einem selbst.

Das spüren auch die Menschen, denen ich begegne.

M: Es hört sich auf jeden Fall so an, als sollte man sich eher fragen: “Kann ich mir erlauben, NICHT Lachyoga zu machen?” Sehr spannend… Bekommst du selbst oft mit, wie du auf andere wirkst? Welche drei Worte fallen dir dazu ein?

C:  Sympathisch, offen und wie ein Willkommensgruß für mein Gegenüber, sich auch zu öffnen.

M: Was denkst du, wo ist für deine Kunden und Klienten deine Wirkung am größten? Denn im beruflichen Kontext geht es ja immer um Vertrauen.

C: Absolut.

Gerade im Business sind viele Menschen sehr im Kopf. Öffnet man durchs Lachen sein Herz, ist man natürlich viel aufgeschlossener für das, was kommt.

Nehmen wir zum Beispiel einen Vertragsabschluss. Es ist wichtig, seinem Vertragspartner offen entgegen zu treten. Man spürt, ist mein Gegenüber „verkopft“ oder offen für meine Belange?

Kommt man lachend in die Situation, findet man viel schneller einen gemeinsamen Konsens. „Füttert“ man sich selbst mit positiven Dingen vor einem Meeting oder Vertragsabschluss, kann das in einen guten Fluss geraten und zu einem guten Abschluss kommen.

Christine Hesse im Portrait
Christine Hesse beim Strahlen.

M: Ich kann mir gut vorstellen, dass Lachen auch immer etwas mit Loslassen zu tun hat, da man dabei ja den Mund AUFmacht. So kann es eher zu einer Auflockerung kommen. Findest du, dass man Lachyoga generell im Businesskontext anwenden kann?

C: Es wird definitiv schon angefragt, „könntest du mal Lachyoga bei uns ausprobieren?“ Das funktioniert sehr gut.

Die Menschen fangen an, mehr bei sich zu sein und werden dadurch gelassener. Sie gehen bewusster mit sich selbst und anderen um. Darum geht es unter anderem beim Yoga und auch beim Lachyoga, dass man mit sich mehr ins Reine und in eine harmonische Schwingung kommt.

M: Das hört sich so gut an. Ich denke, da ist wohl wirklich eher die Hürde am Anfang, zu verstehen, welchen tiefen Sinn Lachyoga hat. Das ist ein Tool, was im Business vieles öffnen kann.

C: Genau, es geht darum, manche Dinge gar nicht so ernst zu nehmen, auch wenn im Businesskontext natürlich eine gewisse Ernsthaftigkeit notwendig ist. 

Lachyoga bezweckt nicht, dass man etwas weg-lachen soll – Probleme können damit nicht einfach weggelacht werden – man kann sie aber mit einer Leichtigkeit angehen.

Es ist so wichtig, diese Schwere, die so oft noch in Unternehmen zu finden ist, einmal anders zu betrachten und die Aufgaben einfacher anzupacken.

M:  Also ist Lachyoga auch ein großes Thema für Leadership. Es geht also nicht darum, laissez-faire an eine Herausforderung heranzugehen, sondern eine andere Grundentspannung zu haben.

C: Genau. Gelacht wird mehr und intensiver in Gruppen. Das bewirkt, dass im Team anders aufeinander zugegangen wird.

Lachen ist ansteckend: Da ist ein Blickkontakt, da ist Gestik und Mimik dabei. Eigentlich lacht man dabei mehr über sich selbst und wenn man miteinander lacht, kann man das in den Alltag transportieren.

M: Dazu fällt mir gerade ein: Was denkst du dann über den ersten Eindruck im Businesskontext. Achtest du dann darauf, wer gerade lacht?

C: Der erste Eindruck ist wichtig.
Deshalb bin ich in erster Linie bei mir. Ich achte weniger darauf, wie der Andere agiert, sondern er soll sich selbst fühlen. Es geht darum: akzeptiere ich mich, so wie ich bin? 

Beim Lachyoga nutzen wir verspielte Übungen, wir kitzeln das innere Kind heraus und das ist es, was die Leichtigkeit bringt. Ich achte darauf, wie ich die Menschen individuell animieren kann, aus sich heraus zu gehen.

M: Es geht also für dich weniger darum, andere in Schubladen zu stecken, sondern mehr darum, bei sich selbst zu sein.

C: Richtig.

M: Danke für alle deine Tipps bis jetzt! Dazu frage ich mich: Wenn du ein wichtiges Shooting, einen wichtigen Termin hast, gibt es etwas, das du tust, um deine Ausstrahlung zu fördern?

C: Ich habe mich auf dieses Interview mit Lachyoga vorbereitet: Dadurch habe ich meine Stimme aufgewärmt, meine Grundstimmung aufgehellt und bin viel gelassener ohne Aufregung in dieses Interview hineingegangen.

Wenn jemand in sich fest und starr ist, wirkt das auch so auf den Bildern, vor der Kamera oder in einem Interview.

Es ist so wichtig, dass diese Personen bei sich sind und genau das kann man mit Lachyoga herauskitzeln.

Auch beim Shootings oder vor Kamera habe ich oft mit dem Gegenüber ein paar humorvolle Sätze ausgetauscht und schon ist auch da eine ganz andere Wirkung passiert, die Augen lachen mit und die Körperhaltung ändert sich.

M: Wahnsinn, beim Lachyoga kommen wirklich viele Aspekte zusammen. Stress abbauen, Stimme aufwärmen, das Eis brechen… Vielen Dank für alles, was du heute mit uns geteilt hast. Ich habe das Gefühl, das war ein guter Reminder, mehr zu lachen.

C: Genau, um das noch einmal zusammenzufassen: Neben den positiven gesundheitlichen Wirkungen von Lachyoga ist natürlich die Wirkung auf Geist und Emotionen ganz wichtig.

M: Danke, sehr treffend…
Die letzte Frage ist gekommen. Hast du ein Lebensmotto, das dich immer wieder motiviert?

C: Ja. „Meine Vergangenheit hat mich geprägt, die Zukunft kenne ich nicht, also lebe ich sehr bewusst im Jetzt und im Hier.“

M: Danke! Und da wären wir wieder beim Lachen, denn lachen können wir nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, nur im Hier und Jetzt.


Vielen Dank für deinen Input, liebe Christine! Liebe Lesenden, lasst es mich gern in den Kommentaren wissen, welche Gedanken das Interview bei euch ausgelöst hat – und ich wünsche euch eine humorvolle Zeit.

Sabine

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