6 Tipps für mehr Haut-Selbstbewusstsein

„Ich gebe ihnen mal noch ‚was gegen Ihre Haut mit“ – so werde ich immer in der Apotheke verabschiedet, egal, ob ich etwas zum Gurgeln oder Pflaster kaufen wollte.

„Gegen Ihre Haut“.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Es hat mich früher nicht nur verletzt und wütend gemacht, dass eine offensichtlich und vermeintlich überdurchschnittlich unreine Haut dazu führt, dass man darauf angesprochen wird.

Es hat mich auch wütend gemacht, dass ich immer wieder damit konfrontiert werde, dass es wohl meine Pflicht ist, etwas „gegen“ diese Haut zu tun.

Und vor allem hat es mich gestört, dass mir immer unterstellt wurde, noch nichts „dagegen“ unternommen zu haben, wie man ja sehen würde.

Wie kann dieses Mindset und dieser Umgang überhaupt zu einem bessere Hautbild führen? Ich denke, es geht doch vielmehr darum, etwas FÜR meine Haut zu tun, statt dagegen.

Die letzten Jahre hat sich mein Verhältnis zu meiner Hülle, die mich im wahrsten Sinne des Wortes nun mal zusammenhält, sehr ins Positive verändert.
Das war ein langer Weg – und ich lerne jeden Tag dazu.
Von „Ohne Schminke kann ich nicht aus dem Haus“ und „Manche Berufe kann ich nicht ausüben, weil man dafür seriös und schick sein muss und das geht mit so einer Haut nicht“ bin ich nun angekommen bei „Mein Mindset bestimmt meine Wirkung und somit den Erfolg, gerade im Business“ angekommen.

Da ich oft darauf angesprochen werde, wie ich die negativen Gefühle zu meiner Haut loslassen konnte, findet ihr hier nun meine 6 Ideen, die mir geholfen haben, meine Wirkung nicht von meiner Haut abhängig zu machen.

Ein Spiegel kann helfen, aber wer sieht uns wirklich so nah wie wir selbst uns sehen?

1.

Wer ungefragt und destruktiv Kritik an deiner Haut äußert, hat definitiv ein Problem. Nicht du.

Auch wenn es Kraft kostet: Der einzige Weg, diese Wut loszuwerden, ist sie loszulassen.
Viele Menschen äußern sich über Andere, ohne sich ihrer Wirkung bewusst zu sein, bewegen sich in einem sehr engen Radius des Denkens und können sich nicht in die Lage anderer versetzen.
Das gilt auch beim Thema unreine Haut: Welche teils belastenden Auswirkungen dieses Merkmal auf eine Person und deren Gemüt haben kann, ist anderen oft nicht bewusst.

2.

Du bist nicht deine Haut.

Immer wieder fällt mir auf:

Die/der größte Kritiker:in meiner Haut bin ich selbst.

Du selbst.
Keiner sieht dich so kritisch wie du selbst, verbringt so viel Zeit mit dir wie du selbst und sieht dich so häufig so nah.

Wie gut kennst du dich und deine Stärken, deine Lieblingsstellen am Körper und am Charakter? Mach sie dir immer wieder bewusst.
Sie sind unabhängig von deiner Haut.
Sie sind du – und du bist so viel mehr als die Hülle.

Nochmal ein Spiegel.

3.

Abstand sorgt für Überblick.

Wer ist schon so nah an dir dran wie du vor dem Spiegel? Grüßt du alle Menschen in der Stadt, die dir begegnen, etwa mit 20 cm Abstand? 

Das Gesamtbild zählt viel mehr. Wenn du ein Outfit anhast, indem du dich wohlfühlst, oder auf dein sonniges Gemüt oder eine tolle Aufgabe achtest, der du gerade nachgehst, wirst du merken, dass deine Gesamtwirkung für deinen Eindruck entscheidend ist.

So oft habe ich mich schon für meine Haut entschuldigt.

Bei Dates, bei wichtigen Terminen: „Tut mir leid, ich seh heute etwas zerstört aus“.
Und viele habe überhaupt nicht verstanden, was ich meine. „Nee du bist doch schick.“ oder „Was meinst du, du hast doch gar keine Augenringe?“ waren dann die Antwort.

Und das hat mir immer wieder gezeigt, dass mich andere nicht so sehen wie ich mich, logisch… Also warum nicht mehr auf die gesamte Wirkung achten, auf gute Laune und das Wichtigste: Wie man selbst andere Menschen behandelt.

Nett sein ist besser als jeder Pickel, wenn du von anderen gemocht weren willst.
Believe me.

… Probiere es einfach mal aus.

4.

Du bestimmst, was ein Makel ist.

Warum funktionieren diese Cremes, Treatments und Beautyprodukte im Allgemeinen so gut? Klar, einige tun uns etwas gutes. Die Wahrheit ist doch: Die Meisten sind nur eine Symptombehandlung.

Warum?

Weil die Gesellschaft, also wir, uns noch zu sehr davon einschüchtern lassen, nicht gut genug zu sein. Wir müssen uns optimieren, weil wir im Außen dauernd Dinge sehen, die uns einschüchtern und Regeln, denen wir nicht gerecht werden, dann aber gerecht werden wollen. Denn unser Schrei nach Aufmerksamkeit und Liebe führt immer auch in unser Außen, zieht Dinge in unser Leben, die uns füllen sollen und uns diese Bedürfnisse befriedigen.
Nicht wirklich natürlich, das ist ja der Punkt, aber wir bilden es uns ein.

Die Industrie macht ein riesiges Geschäft mit dem, was uns Schmerzen bereitet. Sobald du dich frei davon machst, trägst du dazu bei, das System zu ändern.

Denn dann endlich, wenn die negativen Maschen des Marketings nicht mehr funktionieren, wenn kein schlechtes Gewissen und schlechtes Gefühl mehr zum Kauf führt, dann müssen positive her…

Das erste Foto, das ich von mir veröffentliche, ohne Retusche, mit den Unreinheiten, die mir früher das Leben zur Hölle gemacht haben.

5.

Gönn‘ dir gute Haut-Gedanken.

Der Dermatillophobie und einigen großen Stressfaktoren in den letzten zehn Jahren geschuldet habe ich mich oft mit meinem Mindset und mit meinem Zwang, irgendetwas an der Haut ändern zu müssen, selbst zerstört.

Alles wurde immer schlimmer. Rückblickend hat mir vor allem geholfen, bei den Glaubenssätzen anzufangen und dort mal gründlich auszumisten, damit Platz für neue ist.
Ich habe damals meine fehlende Selbstliebe noch durch Bestrafung (Aufkratzen…) ergänzt. Ich wollte mir selbst gar keinen Grund geben, gemocht zu werden.

Inzwischen verbinde ich mit meiner Haut und allen angeblichen Flaws ein positives Gefühl.
Denn niemand muss sich von Kopf bis Fuß gleichmäßig toll finden.

Ich kann andere Körperbereiche mehr lieben als meine Haut und das ist völlig ok.

Anders herum habe ich mich vom Druck befreit, die Haut zu hassen, die so viel gutes tut.
Je weniger ich mich von meiner Haut noch zusätzlich stressen ließ, desto besser wurde sie.

Natürlich haben Blutbilder und Meinungen von Ärzten auch geholfen, meine Haut besser zu verstehen. Oft geht es um Hormone und Ernährung. Seitdem ich mich fast vegan ernähre, sind viele Rötungen komplett weg.
Je besser ich meinen Körper kennenlerne, desto weniger Druck mache ich ihm.

Der Kern war jedoch, das Stresssymtpon unreine Haut ernst zu nehmen und lieb zu ihr sein.

Viele der Zwänge konnte ich umleiten. Ich gönne mir nun, anstelle mich zu zerstören, meistens klappt es 😉

Heute sehe ich es als Gönnen an, etwas gutes für meine Haut zu tun.

Ich gönne mir das Reinigungsgefühl und spüre bewusst, wie es der Haut geht, wenn sie frisch gereinigt wurde.

Ich spüre es, wenn sie befreit von Schminke atmen kann. Ich spüre es, wenn sie von der Sonne geschützt und gekühlt wird. Je nachdem, was dir guttut, tu es bewusst für deine Haut, gerade im Gesicht.

Und ich versuche es so sehr zu spüren, dass zerstörende Handlungen einfach keinen Platz mehr haben.

6.

Knüpfe dein Leben nicht an die „Bessere Haut“-Bedingung.

Alles in allem lässt sich folgendes als Tipp formulieren:

Mach dein Glück nicht von Bedinungen abhängig. Denn somit kannst du nie glücklich sein, denn das geht nur im Hier und Jetzt. Wir können nicht in der Zukunft glücklich sein, wenn wir uns jetzt nicht dafür entscheiden.

Entscheide, dich MIT deiner Haut glücklich zu sein, anstelle dir „Wenn,…dann“ Szenarien auszudenken.

Wie solltest du sie erreichen? Und warum sollten deine Ziele davon abhängen?

Gönn dir, die Haut nur als das zu sehen, was sie ist. Ein Teil deiner Hülle, nicht mehr und nicht weniger. Und du allein bestimmst, wohin du mit dieser Hülle im Leben noch kommen willst.


Das war mein persönlichster Blogbeitrag, den ich bis jetzt verfasst habe. Welche Gedanken hattest du beim Lesen?

Ich würde mich riesig freuen, wenn du einen Kommentar dalässt (geht ganz schnell!) oder den Beitrag teilst, um ihn unter Menschen zu verbreiten, denen er auch guttun könnte.
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Sabine

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